Das ABC der Ausrufe
von Vera Burlak und Kastuś Žybul
Photo: Kunzi

Dauer: 40 min
Comiczeichnungen: Kastuś Žybul
Lyrik: Vera Burlak
Komposition: Georgia Koumará
Animationsfilm: Monika Nuber
Das ABC der Ausrufe ist eine künstlerische Interpretation des belarussischen Alphabets von der Dichterin Vera Burlak und ihrem Sohn Kastuś Žybul, der mit Autismus lebt. Gemeinsam haben sie für jeden der 34 Buchstaben einen emotionalen Ausruf gefunden und diese in 34 Geschichten verwandelt – mit fantastischen Comiczeichnungen von Kastuś und verspielten, humorvollen und rätselhaften Gedichten von Vera.
Die in Stuttgart ansässige Animationsfilmerin Monika Nuber erweckt die Comics in Zusammenarbeit mit Kastuś zum Leben, während Georgia Koumará die begehbare Installation in eine 40-minütige Klangnarration einbettet. Das Ergebnis ist ein eindrucksvolles Plädoyer für Vorstellungskraft, Freiheit und gegenseitige Aufmerksamkeit.
Das ABC der Ausrufe handelt daher nicht nur von emotionalen Zwischenrufen. Es ist verbunden mit Überlegungen zur Gefühlswelt und ihren Ausdrucksformen, zu Familientraditionen in der Erziehung, zur Kommunikation zwischen den Generationen und dazu, wie sich Emotionen in diesen Kontexten manifestieren. Es geht auch um Wertesysteme – die eigenen und die gesellschaftlichen.
Mitwirkende

vera burlak
Schriftstellerin
Vera Burlak ist eine belarussische Schriftstellerin, Übersetzerin und Performerin, die aktiv an literarischen und musikalischen Projekten teilnimmt. Sie absolvierte eine Musikschule sowie die Philologische Fakultät der Belarussischen Staatsuniversität, wo sie sich auf Kinderlyrik spezialisierte. Vera schreibt ihre literarischen Werke auf Belarussisch. In ihrer Lyrik und Kurzprosa versucht sie, Naivität und Ironie paradox zu verbinden, ebenso wie rationale-verbale und musikalische Prinzipien. Ihre Gedichte und Kurzgeschichten wurden ins Deutsche, Englische, Tschechische, Polnische, Russische, Ukrainische und Esperanto übersetzt. Seit 2023 lebt Vera Burlak mit ihrer Familie in Stuttgart

georgia koumará
Komponistin
Georgia Koumará ist eine griechische Komponistin mit Wohnsitz in Köln. Sie studierte Musiktheorie und Komposition in Thessaloniki bei Michalis Lapidakis sowie in Köln bei Johannes Schöllhorn und Michael Beil. Georgia vermittelt ihre Gedanken durch Klang, Zeichnung, Körpergesten, Unvorhersehbarkeit und dichte Schichten von Geräusch. In ihrer Musik fasziniert sie die Erforschung der Beziehungen zwischen konzeptueller, wahrnehmbarer und messbarer Zeit. Sie arbeitet gerne mit anderen zusammen und integriert improvisatorische Elemente in ihre Werke. Die Komplexität des menschlichen Gehirns und der Existenz fesselt sie.

kastuś žybul
Kastuś Žybul (*2005 in Minsk) hat eine Schulausbildung in Minsk (Belarus) absolviert. Seine Selbstverwirklichung verbindet er mit der bildenden Kunst. Seit seiner Kindheit schreibt er Märchen und Gedichte, versucht sich im Theater und im Zeichnen von Comics. Er lernte Schauspiel und nahm an Aufführungen des in Minsk beheimateten Inklusiven Familientheaters »i« teil. Kastuś hat Autismus, und das integrative Theaterstudio gab ihm die Möglichkeit, in die Welt der Kunst einzutreten und seine kreativen Fähigkeiten zu entwickeln. Kastuś lebt jetzt in Stuttgart.